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2010-11-30

Autokauf in Australien

Nachdem wir uns nur sporadisch um den Autokauf neben unserem Ausflugsprogramm bemühen konnten, sind wir diese Woche gewillt, Nägel mit Köpfen zu machen. Hat man als Traveller die Absicht ein Auto zu kaufen, führt der erste Weg zu gumtree.com - ein Äquivalent zu ebay in Australien, was aber verhältnismäßig stärker frequentiert wird, da das Inserieren kostenlos ist und sich die Plattform scheinbar nur durch Werbung finanziert. Neben Auto's lassen sich dort auch allerlei andere Dinge finden, wie Flatsharing Angebote, Mitfahrgelegenheiten etc.

Erste Termine, die wir im Laufe der vergangenen Woche gemacht haben, stellen sich als ein Vorgeschmack heraus, auf was wir uns die kommenden Tage gefasst machen können. Wir beabsichtigen uns am Sonntag drei Auto's anzugucken. Zwei Station Wagons (eine Art großer Kombi, der beovrzugt von Backpackern genutzt wird, weil man mit umgeklappten Rücksitzen prima darin schlafen kann) und einen 4WD, einen Fort Explorer. Leider haben wir am Sonntag die Rechnung ohne die öffentlichen Verkehrsmittel gemacht, die wir normalerweise nutzen und so stehen wir geschlagene 45 Minuten an der Bushaltestelle, bis wir uns mit einer anderen Australierin ein Taxi zur Zugstation teilen. Bei einem Anruf, um nochmal den Termin zu bestätigen mit unserem ersten möglichen fahrbaren Untersatz, stellt sich heraus, dass der Wagen bereits verkauft ist. Gott sei Dank haben wir vorher angerufen, sonst wären wir nach sonstwo gefahren und außer dicken Backen nichts gewesen. Da wir etwas überrascht waren, dass der Wagen also schon verkauft war und wir nach deutschem Denken in diesem Fall eine kurze SMS für selbstverständlich halten würden, rufen wir also lieber auch nochmal den Besitzer Nr.2 an. Und siehe da, auch dieser Wagen schon verkauft. Nur um das an dieser Stelle nochmal zu verdeutlichen. Die Wagen waren allesamt etwa am Donnerstag oder Freitag online eingestellt und wir haben den Termin auf Sonntag gelegt. Preisklasse zwischen 4000 - 5000 AUS$. Fahrzeuginhaber Nr.3 - Besitzer des Fort Explorers teilt uns aber mit, dass sein Vehikel noch zu haben sei. Also machen wir uns auf diesen anzugucken.

Obwohl der Wagen Luftlinie nur etwa 20km von uns entfernt stehen soll, brauchen wir eine gefühlte Ewigkeit am Sonntag dorthin. Notiz für uns: Nutze keine öffentlichen Verkehersmittel am Sonntag! Obwohl der Wagen auf den Bildern als TOP angepriesen wurde, stellt sich das Auto sogar für den Laien auf den ersten Blick als absolute Rostlaube heraus. Wenn Rost das einzige wäre, könnte man sich ja noch glücklich schätzen, aber die diversen Tests bei unserer Probefahrt zeigen schnell, an der Kiste liegt ne Menge im Argen. Bremsen, Motorgeräusche, Kupplung, etc. Naja, aber immerhin haben wir eine erste Probefahrt hinter uns gebracht.

Ein anderes deutsches Päarchen, dass das Abenteuer Autokauf bereits hinter sich hat, erzählt uns, dass sie sobald ein scheinbar brauchbarer Wagen online aufgetaucht ist, sie bemüht waren, einen Besichtungstermin möglichst noch am gleichen Tag zu kriegen. Aber wen wunderts in dieser Preiskategorie. Attraktiv für jeden Traveller in Australien, so dass auf die wenigen Inserate vermutlich ein Arsch voll Leute kommt.

Am Montag dann setzen wir uns Abentuer Autokauf fort. Unser erster Besichtungstermin führt uns erneut zu einem Mazda RAV 4WD, der verhätnismäßig am handelsüblichen Preis günstig zu haben ist, da er verbeulter ausschaut, als ein Wagen, den man mit einem Vorschlaghammer bearbeitet hat. Die Beulen stammen aber in diesem Fall von faustgroßem Hagel, der in Western Australia gegen Ende der Sommermonate üblich zu sein scheint. Der handelsübliche Preis wird in Australien für jeden Verbraucher kostenlos auf diversen Internetseiten wie z.B. redbook.com.au gelistet, so dass man gerade bei den teilweise sehr alten Wagen noch eine einigermaßen realistische Preisvorstellung von dem bekommt, was die Karre noch wert ist.

Denn man darf nicht vergessen, wir sprechen hier von Autos die z.T. 15- 20 Jahre alt sind, zwischen 250.000 - 400.000 km auf dem Buckel haben und trotzdem hier noch zwischen 3000 - 6000 AUS$ den Besitzer wechseln.

Aber zurück zu der Hagelkarre. Der Preis ist deshalb so günstig, weil Australier es in der Regel aus zwei Gründen vermeiden, ein 'hail-dented' Auto zu kaufen. Manch Autoversicherer versichern generell keine derart beschädigten Autos und hinzu kommt noch, dass im Falle eines Unfalls trotz bestehenden Versicherungsschutzes die Schadenssumme aufgrund des Vorschadens lächerlich gering ausfällt, was in keinem Fall die Neuanschaffung eines Wagens garantiert, wenn es sich z.B. um einen Totalschaden handelt.

Für uns kommt der Wagen dennoch aus einem weiteren Grund nicht in Frage. Bei umgeklappten Rücksitzen, findet höchstens noch ein Teil unseres Gepäcks Platz aber nicht noch wir, so dass wir gar nicht weiter darüber nachdenken, den Wagen in die engere Auswahl zu ziehen.

Die nächste Station führt uns zu einem Toyota Camry. Vergleichbar mit einem Ford Falcon, den man hier ebenfalls an jeder Straßenecke fahren sieht und ebenfalls dank der geräumigen Ladefläche gerne von Travellern genommen wird. Der Wagen schaut bis dato am Besten aus und auch die Probefahrt gestaltet sich als überraschend und erfreudig ereignislos. Sollten wir etwa Glück haben und bereits nach drei Besichtigungsterminen unseren Wagen gefunden haben? Wir müssen erstmal eine Nacht drüber schlafen, in der weisen Voraussicht, dass wir uns aber hinsichtlich der hiesigen Autokaufsituation nicht allzu viel Zeit lassen sollten.

Um unser Gewissen zu beruhigen, gucken wir uns am Dienstag noch einen anderen wagen, den Holden Commodore an. Gleicher Typ Wagen, große Ladefläche. Und schnell sind wir wieder am Boden der Tatsachen angekommen. Zwar 1000 AUS$ billiger als der Wagen vom Vorabend, doch in einem erbärmlichen Zustand die Karre. Gegenlenken beim Geraudeausfahren damit man nicht im Graben landet, weil die Gurke nach links zieht, ist im Preis inbegriffen. Die Bremsen dürften dem Geräusch zu urteilen bereits Funken sprühen. Die Kupplung ist froh über jeden Schaltvorgang, an dem sie nicht auseinanderbricht. Nein, sowas nun wirklich nicht.

Im Laufe des Dienstags überschlagen sich dann die Ereignisse. Wir bekommen noch einen anderen Anruf, von einem Autoinhaber nördlich von Perth, dem wir eine Nachricht hinterlassen haben. Leider für uns zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie unmöglich noch einen Besichtigungstermin am gleichen Tag zu realisieren. Und da wir für den toyota Camry vom Vorabend bereits eine Entscheidung brauchen, sind wir hin- und hergerissen. Was tun? Auf ein wohlmöglich besseres und zuverlässigeres Auto verzichten, obwohl man für sein hartverdientes Geld unter Umständen was besseres bekommen könnte? Es riskieren, nicht bei dem bereits besichtigen Auto zuzusagen, und dann aufgrund anderer Interessenten das Auto in den Wind schreiben zu müssen? Aber was wenn sich das andere Auto, dann doch als Schrotthaufen entpuppt...

Um diesem Dilemma aus dem Weg zu gehen, setzen wir in nur wenigen Minuten Himmel und Hölle in Bewegung, um den bestmöglichen Deal für uns zu bekommen. Prikante Details erspare ich mir an dieser Stelle ;)

Dank der freundlichen Unterstützung von Jess sind wir dann doch noch am gleichen Abend zu diesem Besichtigungstermin gekommen. Und unsere Fahrt und unser Handelsgeschick wurden belohnt. Ebenfalls ein Toyota Camry. 2.2 Liter. Baujahr 1998. Nur 220.000km gelaufen. Gefahren von der Frau eines Australiers, die damit Einkäufe etc. erledigt hat. Scheckheft gepflegt. Automatik dazu A/C, Tempomat, CD Radio. Der Wagen in einem fast ladenneuen Zustand. Teure Reperaturen wie Zahnriemen, Stoßdämpfer wurden vor wenigen Kilometern erledigt. Unsere Entscheidung ist somit getroffen. Und nach diesem halben Roman, hier nun endlich die Bilder von unserem fahrbaren Untersatz, der uns hier hoffentlich ohne größere Probleme und bösen Überraschungen sicher von A nach B fahren wird.


Foto1: Frisch gewaschen und poliert...


Foto2: ...wie ein Kombi halt...


Foto3: ...mit viel Stauraum für allerlei Reiseutensilien.


Foto4: Auch innen sauber und gepflegt...der Vorbesitzer hat sein Auto scheinbar geliebt, nichts abgegriffen, vollgesifft etc. - man darf gespannt sein, nachdem man mit einem Wagen ein Jahr in Australien gefahren ist und es als Travellerauto umfunktioniert hat, wie es dann ausschaut ;)
2010-11-25
Unsere erste Woche Perth liegt hinter uns und wir wechseln abermals den Stadtteil, in dem wir wohnen. Uns zieht es nach Gwelup. Ebenfalls eines der viele suburbs von Perth. Nördlich von Perth, zwar näher an dem Town Center von Perth, dafür müssen wir aber wohl oder übel den Strand aufgeben. Gwelup scheint genau das Vorörtchen zu sein, wie es einem amerikanischen Film entsprungen zu sein scheint. Kleine Siedlungen und Einfamlienhäuschen, sauber gepflegte Vorgärten, der Barbeque Grill auf dem Rasen hinterm Haus. Ab un an mal ne Tankstelle oder ein kleiner Shop, wo man sich mit dem nötigsten versorgen kann. Und abermals müssen wir feststellen - ohne Auto geht hier gar nichts. Aber wir haben noch Glück, die Busse an einer der nahegelegenen Straßen fahren hier öfter, weil sie zu einer der Hauptstraßen gehört, die zur Train Station führen. Der bevorstehende Autokauf rückt langsam aber sicher weiter nach oben auf unserer Prioritätenliste. Doch erst das Vergnügen dann die Arbeit und so geht's als geplanter Tagesausflug nach Rottnest Island. Ein Muss für alle Touris ;)


Foto 1: Kein Postkartenmotiv, sondern tatsächlich der Strand an dem wir schwimmen gegangen sind.

Rottnest Island ist bekannt für seine schöne Buchten und atemberaubenden Stränden. Also mit Fahrrad und Snorkeling-Set bewaffnet, stürmen wir die Insel. Und unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht. Das Wasser ist im ersten Moment zwar sehr frisch, doch nach kurzer Zeit haben wir uns daran gewöhnt. Obwohl wir bis zur Brust im Wasser stehen, können wir mit einem Blick nach unten, die vielen Fischis sehen, die da in unmittelbarer Nähe um uns herumwuseln.


Foto2: Auch die Australier lieben Rottnest Island...wer also ein Boot sein Eigen nennt, scheut den Weg nicht, mal schnell überzusetzen...


Foto 3: Ja, so manch Australier hats schon nicht leicht ;)


Foto 4: Das obligatorische Beweisfoto ;)

Zwei Tage später heißt es abermals: Auf zu neuen Ufern! Wir gehen sandboarden etwa eine gute Autostunde nördlich von Perth. Der Sand ist so fein, dass er seinen Weg überall hin findet, aber es macht mächtig Spaß die Dünen herunterzufahren. Nur der Weg hinauf ist das wieder mühsamer als erwartet. Auf der Rückfahrt haben wir uns dann trotz 4WD noch ordentlich festgefahren, so dass wir allesamt eine Stunde damit zugebracht haben, Sand zu schaufeln und uns mm für mm in besseres Gelände vorzutasten, damit die Reifen wieder den nötigen Grip haben. Trotz der Mühen ein spannendes Abenteuer.



Foto 5: Anstrengender als es aussieht, vor allem sind die Dünen keineswegs klein..

Damit noch nicht genug - führt uns der Weg noch weiter nach Norden .Die sogenannten Pinnacles möchten von uns besichtigt werden. Eine Art Wüste aus safrangelben Sand mit lustigen Steinformationen, die durch Winderosion geformt wurden. Die Empfehlung für die Pinncales lautet zm sonnenuntergang diese zu besichtigen, allerdings schlug das Wetter bereits beim Verlassen der Sanddünen um, so dass wir uns über viel Regen freuen durften. Dennoch ein paar Schnappschüsse konnten wir retten ;)


Foto 6: Die Pinnacles - hier betrachtet von einer kleinen Aussichtsplattform.


Foto 7: Und eine der "Klamotten" aus der Nähe...

Einen weiteren Abend hieß es wieder, etwas neues auszuprobieren - nämlich indoor climbing. Macht wirklich viel Laune, auch wenn ab einer bestimmten Höhe, die Nervosität steigt und entweder die schwitzigen Hände, die nachlassende Kraft oder der zu weit entfernte nächste Griff dafür sorgen, dass man es nicht bis ganz nach oben schafft.


Foto 8: Solveig mit Jess, der alle unsere Ausflüge mit viel Muße organisiert hat und mit dem wir unsere bis dato wohl wertvollste CS Erfahrung erlebt haben.

Exkurs in die australische Tierwelt:


Foto 9: Dieses kleine Prachtexemplar ist nicht irgendwo zu finden, sondern lebt direkt im Garten gleich neben dem Grill. Eine sogenannte Golden Orb Spinne. Zwar nicht tödlich für einen ausgewachsenen Menschen, aber trotzdem sollte man den Biss einer dieser lieben Tierchen vermeiden. Wir arrangieren uns dank unseres nachsichtigen Umgangs bisher ganz gut mit der hiesigen Tierwelt und so wird es hoffentlich auch bleiben ;)

2010-11-20

Arriving in Perth

Unsere erster Nacht an der Westküste Australiens verbringen wir im Ocean Beach Packpackers Hostel in Cottesloe. Ein kleiner Vorort von Perth, der direkt an der Küste liegt. So auch unser Hostel. Die Nacht erweist sich als überraschend ruhig. Hört man eher von anderen Reisenden, die in Hostels nächtigen, gruselige Storys von besoffenen Backpackern, die im schlimmsten Fall das Zimmer anderer mit der Toilette verwechseln oder zumindest von der ganzen Nacht andauernden Partys, ist unser erster Hostelbesuch durchweg positiv. Wir schlafen in einem 2er Zimmer mit eigenem Bad für 69 AUS$. Ein Vorteil, wenn man zu zweit reist, da man sich dann nicht mit einem Haufen anderer, wenn man nicht unbedingt möchte, das Zimmer teilen muss und nur einen Bruchteil mehr bezahlt bei viel besserem Comfort. Die ruhige Nacht mag u.U. auch damit zusammenhängen, dass die Partygänger dann doch eher die citynäheren Hostels in Northbridge aufsucht.

Am nächsten Morgen werden wir dann, nachdem wir einige Schritte aus dem Hostel machen, nochmals daran erinnert, welche tolle Lage dieses Hostel hat. Wir gehen gerade mal 400m und haben diesen schönen Strand quasi direkt vor der Tür. Da wir allerdings gegen 10 Uhr ausgecheckt haben müssen und unsere Koffer somit mal wieder im Flur stehen, haben wir diesen Morgen nicht viel vom Strand, aber so stellt man sich es vor - den Strand nur einen Schritt vom eigenen zu Hause entfernt. Ebenfalls nicht vergleichbar mit dem bisherigen uns bekannten Strand aus Melbourne. Die Fotos sprechen für sich ;)


Foto1: Unsere erste Nacht in Cottesloe, Perth...


Foto2: ..nur wenige Meter bis zum Strand...


Foto3: Das Meer direkt vor der Haustür ;)

Unsere Reise führt uns weiter nach South Fremantle, wo wir abermals bei einem sehr aufgeschlossenen, älteren Ehepaar unterkommen. Auch hier haben wir wieder die unmittelbare Nähe zum Strand. Nachdem wir nach einer Woche Melbourne wieder gegen die Uhr nach Perth geflogen sind, sind die ersten Tage wieder etwas mühsam. Dachte der Körper, er habe sich jetzt endlich etwas akklimatisiert, gehts auch schon wieder zurück in der Zeit.

Wir erkunden den kleinen Vorort Fremantle und kommen am zweiten Abend in den Genuss Känguruh zu probieren. Rotes Fleisch, trotzdem sehr gesund. Wenig Fett, in etwa wie Hühnchen, viel Eiweiß und nahezu null Cholesterin. Im Geschmack in etwa wie Rindfleisch nur etwas milder. Schwer nachzuvollziehen, dass die Australier Känguruh nur selten wenn überhaupt zubereiten. Känguruh's gelten hier eher als Plage, so dass man auch im Supermarkt nicht immer fündig wird. Auf der Speisekarte der Australier steht dann doch eher Lamm und Rundfleisch gefolgt von Hühnchen ganz oben. Egal uns schmeckts trotzdem sehr gut ;) Die Fleischpreise sind im Vergleich zu Deutschland etwas günstiger vor allem natürlich das Rindfleisch. Känguruh gibt es für 12,99 AUS$ das Kilo, Hühnchen ist etwas teurer als in Deutschland, dafür ist die Qualität deutlich besser bei der Zubereitung vor allem wen n man free range chicken kauft. Kein Wasser in der Pfanne und es bleibt ausgesprochen zart.


Foto4: Eine der Straßen Fremantle's...sehen im Grunde aber alle gleich aus ;)


Foto 5: Sonnenuntergänge am Strand. So klingt der Tag besonders schön aus. Auch dieses Stückchen Strand ist nur wenige Meter von unserem Haus in Fremantle entfernt.


Foto6: Noch was zum Träumen für die kalten Wintertage in Deutschland ;) - aber lasst Euch nicht täuschen, wenn die Sonne untergeht und etwas Wind aufkommt, wirds schon noch verdammt frisch. Es wird ja schließlich auch gerade erst Sommer...

An einem anderen Tag nehmen wir die Fähre von Fremantle nach Perth City und genießen eine sehr ruhige Fahrt Fluss...äh, die Küste aufwärts. Zum Teil natürlich sehr teure Häuser die dort in küstennähe stehen. Insgesamt haben wir uns berichten lassen, dass Perth gerade in den letzten drei Jahren sehr teuer - sogar für australische Verhältnisse - geworden ist. Das Preisniveau hat sich an Sydney angeglichen, was sich mit dem höheren Einkommen vieler Bewohner Perth's erklären lässt, die vorzugsweise bei einer der vielen Mininig Corporations arbeiten. Insgesamt lässt sich damit für jedermann hier viel Geld verdienen. Wer also LKWs fahren kann, sollte das im Outback tun. Gesucht sind darüber hinaus sämtliche Ingenieure. Ingenieure können ohne weiteres etwa 165.000 AUS$ pro Jahr verdienen und das bei sogenannten Fly-in/Fly-out Jobs, d.h. man arbeitet z.B. 9 Tage und hat 5 Tage frei. Diese neun Tage verbingt man dann komplett am jeweiligen Arbeitsplatz im nirgendwo. Leben tut man während dieser Zeit in einer eigenen kleinen Stadt. Man hat aber weder für Unterkunft noch für Verpflegung zu zahlen. Während der 5 Tage frei wird man dann ausgeflogen zu seinem jeweiligen Wohnort. Wir sprachen mit einem, der diesen Job macht. Kein Ingenieur, sondern lediglich eine Art Hausmeister. Er repariert in den Wohnanlagen die Klimaanlagen und sorgt halt dafür, dass die facilities für die Angestellten i.O. sind. Dafür kriegt er bei einem solchen fly-in/fly out Job gut 2000 AUS$ pro Woche (!) bezahlt. Kein Wunder, dass sich die Australier dann auch nicht bei einem Preis von 10 AUS$ für eine 0,33l Flasche Bier in einer Bar aufregen.


Foto 7: Auf unserem Weg Richtung Perth mit der Fähre...


Foto 8: Das Boot für den Wochenendausflug liegt direkt vor der Tür...


Foto 9: Der Blick auf Perth vom Wasser kommend.


Foto 10: Die Innenstadt von Perth. Viel Verkehr, noch immer schlechte öffentliche Verkehrsmittel, aber bessere als in Melbourne. Viele Baustellen und ein Bürogebäude neben dem anderen. Dazwischen zwei drei große Straßen, wo sich Shops, Restaurants und Fressbuden die Klinke in die Hand geben.


Foto 11: Abends in einer der Bars ;)
2010-11-17

Flug nach Perth

30. Oktober 2010:Regen und kaltes Wetter in Melbourne. Zeit die Kurve zu kriegen. Scheiß Wetter hätten wir auch in DE haben können ;). Abends geht's also nach unseren vielen Zwischenstopps nach Perth. Wir fliegen mit Tigerairways für 150 AUS$ each person. Tigerairways ist eine Billigairline, wohl am besten zu vergleichen mit RyanAir, EasyJet oder Germanwings. Tagsüber erfahren wir, dass Tigerairways zudem gerne mal Verspätungen hat, Flüge gecancelled werden und es scheinbar immer wieder ein Abenteuer ist mit Tigerairways von A nach B kommen zu wollen. Von alledem haben wir nichts gemerkt. Unser Flieger ist pünkltich gestartet und sogar früher angekommen. Probleme mit der Onlinebuchung und unserem e-Ticket gabs auch nicht, so dass wir auf Tigerairways zurückkommen werden, wenn wir nochmal eine entsprechende Flugstrecke fliegen sollten.

Der erste Schritt aus dem Flieger in Perth. Durchatmen. Was für eine Erleichterung. Kein Regen, mildes Wetter, keine Temperaturen jenseits der 30°, keine Luftfeuchtigkeit, die einen zu Boden zwingt. Wir haben noch kurz vor Abflug in Melbourne mit viel Glück ein entsprechendes Hostel ausfindig machen können, was gar nicht so leicht war, da irgendwelche Veranstaltungen dafür sorgen, dass sämtliche citynahen Hostels komplett ausgebucht sind. Wie es weiter geht nach unserer ersten Nacht in Perth folgt dann die Tage...Internetversorgung ist derzeit eher spärlich und die Tage vollgestopft mit Organisatorischem mit Autokauf u.a. ...
2010-11-11

Melbourne - 24. - 29. Oktober 2010

So da sind wir nun. Australien! Nachdem wir die letzten Monate und Wochen in Deutschland neben Bachelorarbeit, Arbeiten und unserem gewohnt routinierten Tagesablauf förmlich auf diesen Augenblick hingefiebert haben, können wir nun sagen - endlich angekommen! Und das, nachdem wir - wie man bereits lesen konnte - viele aufregende und spannende Erlebnisse hatten, mit denen von uns beiden so keiner gerechnet hatte. Mit der Gewissheit, dass wir in Australien nicht wie zuvor in Singapur und Dubai nur für wenige Tage sein werden, schlägt der bis dato unauferhörliche Erkundungszwang in eine Art der Gelassenheit um, so dass wir davon absehen, jetzt wo wir in Melbourne sind, ein ähnlich straffes Programm wie die Tage zuvor zu fahren. Die vielen Eindrücke und Erlebnisse der vergangenen Tage wollen erst einmal verarbeitet werden.

Der trotz unserer eingelegten Zwischenstopps in den Knochen steckende Jetlag sorgt dafür, dass wir den zweiten Tag lange schlafen und uns lediglich gegen späten Mittag St. Kilda, eine stark frequentierte Straße mit Bars, Kneipen, Fresslokalen und Bakery's, zeigen lassen. Melbourne wirbt mit einem der zahlreichen Touri Prospektchen für Phillip Island auf der niedliche kleine Pinguine zu sehen sein sollen. Da wir zu unserem Glück mit einem local unterwegs sind, kommen wir aber auch ohne irgendeine überteuerte Tour zu buchen, in den Genuss die kleinen Viecher zu Gesicht zu bekommen. Gewusst wo, sehen wir also noch am Abend ein paar der wirklich drollig dreinschauenden Wrackträger. Da Blitzlichter verboten sind und es nahezu schon dunkel war, gibt es leider keine Foto's von diesen.

Die kommenden Tage in Melbourne nutzen wir mit einer Erkundungstour des Town Centers von Melbourne und den üblichen Dingen wie Einkaufen, Wäsche waschen, Handynummer besorgen etc. Alles nicht weniger aufregend, da wir mit jedem noch so banalen Ereignis auf die Unterschiede zwischen Deutschland und Australien bzw. auf die Besonderheiten von Melbourne aufmerksam gemacht werden.

Die Menschen in Melbourne:
Man merkt definitiv den europäischen Einfluss in Sachen Mode und Lifestyle. Dazu kommt natürlich der durch die Nähe bedingte asiatische Einfluss, sprich viele Asiaten, die man überwiegend in dem belebten Stadtkern als auch in den zahlreichen Sushi Restaurants zu Gesicht bekommt, was von durchaus von Vorteil ist, wenn man auf Sushi steht. Eine große Sushirolle, wo in Deutschland mit Sicherheit 5 kleine Sushihäppchen gemacht werden, gibt es hier für 3,5 AUS$.

Das Straßenbild in Melbourne:
In der Innenstadt finden sich neben den üblichen Einkaufsmöglicheiten wie Mobilfunkanbieter, Klamottenläden, etc. vor allemzahlreiche kleine Cafe's und Bars. Während solche Läden in Deutschland mit jedem Tag ums Überleben bangen müssen, scheint der Einzelhandel hier wesentlich mehr Anköang zu finden. Aber wen wundert's. Mobilfunk und Internet sind zwar auf einem ähnlich vergleichbaren technischen Stand wie in Deutschland nur fallen jegliche Art von anfallenden Gebühren übertrieben teuer aus, etwa wie vor 10 Jahren in Deutschland. Das Wort Flatrate - ganz gleich ob im Internet oder Mobilfunkbereich - scheint nicht zu existieren und wenn dann nur gegen unverschämt hohe Gebühren. Das bringt uns auch gleich um nächsten Punkt. Generell scheint alles im Vergleich zu Deutschland unverschämt teuer. Angefangen bei einem simplen Kaffee in einem der Cafes bis hin zu den Lebensmitteln im Supermarkt. Die Lebensmittel sind aber von sehr guter Qualität. Sehr frisch, große Auswahl an Gemüse, Obst und Fleisch. Fleisch ist natürlich ein Highlight. Steak kostet etwa 15,99 AUS$ aufwärts. Je nachdem - Filet ist natürlich teurer, aber zu dt. Verhältnissen natürlich immer noch günstiger. Das Wetter in Melbourne ist wechselhaft. Einen Tag hat man knapp 30°C und am nächsten auf einmal nur noch 11° mit Regen. Dazu kommt der Frühling hier in Australien, also wer schon Heuschnupfen in Deutschland hatte, der wird hier mit Sicherheit auch Heuschnupfen haben. Von wegen andere Flora und Fauna, irgendwas fliegt hier garantiert, dass man als Allergiker nicht ausstehen kann. Die Pharmacy ist aber voll mit Antihistaminika, da wird einem dann auch geholfen.

Neben unserem daily life besuchen wir noch die Stadtteile Docklands und Williamstown. Die Docklands als neu konzipiertes Wohnviertel angelegt, kämpft derzeit eher darum, von den Bewohnern auch als solches akzeptiert zu werden. Die modernen Formen der Gebäude scheinen noch nicht ganz geheuer und einige der locals munkeln, es sei ein sehr hässlicher Stadtteil, der wenig Lebensqualität bietet, wenn man andere Stadtteile kennt, die sich durch die meist anzufindenen kleinen store's, Bars und sonstigen Läden auszeichnen. Wir sehen das nicht ganz so eng, da die Gebäude durchaus gefallen und der Blick auf den Hafen auch ganz schön ist.

Williamstown ist dann mit etwas mehr Autofahrt verbunden. Sieht aus wie ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen. Im Hafen selbst sieht man viele Fish & Chips Restaurants, die sich nahtlos in diese kleine Welt für sich einfügen. Verlässt man den Hafen ist das weitere Bild durch recht aufwändig und nicht gerade billig wirkende Urlaubshäuschen gekennzeichnet. Der nahegelegende Sandstrand rundet auch hier den ersten Eindruck von Wochenendhäsuchen der besser betuchten Australier ab.


Foto1: Ohne Licht, aber wer genau hinschaut, findet diesen Turm im Layout unseres Blogs wieder.


Foto2: Mitten in der Innenstadt von Melbourne...S-Bahn Fehlanzeige, dafür eine mindestens 1000 Jahre alt TRAM, die durch den Stadtkern rattert


Foto3: Das Etihad Stadium in der Nähe der Central Station. Hier finden überwiegend Spiele der AFL statt (Australian Football League). Dank der letzten beiden Fußball WMen hat der australische Fußball aber einen regelrechten Boom erlebt. Nach wie vor bleibt Australien aber ein Land, das eher im Kricket glänzt.Wobei Kricket ein recht dämlicher Sport zu sein scheint, da einige Spiele über mehrere Tage gehen können.


Foto4: Ebenfalls im unmittelbaren Stadtkern von Melbourne - die gegenüberliegende Seite vom Casino aus gesehen.


Foto5: Während eines abendlichen Spaziergangs...


Foto6: Auf einem Pier in Williamstown..mit Ausblick auf die Kulisse Melbourns.


Foto7: Ebenfalls Williamstown...viele Wochenendhäuser mit direkt vor der Tür liegendem Strand. Ist aber ein Stadtstrand - somit nicht wirklich das, was man sich unter einem australischen Strand wohlmöglich vorstellt.


Foto8: ...an anderen Stellen der Küste findet sich dann dieses Strandbild. Das Wasser ist übrigens arg frisch ;)
2010-11-08

Melbourne - Tag 1 - Dandenongs Ranges

Nachdem wir mehr schlecht als recht ein paar Stunden im Flieger geschlafen haben, landeten wir gegen kurz vor 9:00 Uhr in Melbourne. Unser Shuttlebus fuhr uns für 16 AUS$ each person nach Melbourne City zum Hbf und von dort ging es dann nochmal etwa 30 Minuten mit dem Zug zu unserem Couchsurfer. Dort angekommen trafen wir direkt auf ein weiteres deutsches Päarchen (Ben und Anna) und gingen ohne lange Auszuruhen auf eine erste Erkundungstour. Es ging zu den Grants Picnic Ground in die Dandenongs Ranges - ein Nationalpark. Erste Tuchfühlung mit der hiesigen Flora und Fauna.


Foto1: Kleine, scharfe Krallen, die sich da ins Köpfchen graben ;)


Foto2: Ein Kakadu wiegt dann schon mehr und man ist froh über die Jacke, die man an hat


Foto3: Unser Erkundungstrupp in den Dandenongs Ranges

Traditionell wie man es von Australien erwarten würde, lassen wir den Abend mit einem Barbeque ausklingen.


Foto4: FLEISCH!!!!

Flug nach Australien

Gegen 22:30 Uhr (Ortszeit Singapur, 22. Oktober 2010) ging dann unser Flug von Singapur nach Melbourne, d.h. 6,5h Flugzeit und weitere 4 Stunden Zeitverschiebung liegen vor uns. Da es sich bei dem Flug um die Maschine aus Dubai handelt, die lediglich in singapur zwischenlandet, neu bestückt wird und weiterfliegt, waren die bereits anwesenden Passagiere von den Strapazen sichtlich gekennzeichnet. Was sind wir froh, dass wir diesen Stop eingebaut haben. Einziger Wehmutstropfen war dann die Platzvergabe, wo wir trotz unserer vorhandenen Sitzplatzreservierung bei Buchung der Flüge im März auf einmal andere Sitze zugewiesen bekommen haben. Für ein Sorry, sorry von der Dame von Emirates konnten wir uns in dem Moment auch nichts kaufen, so dass wir anstatt unserer liebgewonnenen 2er Sitzplätze in einer 3er Reihe wiederfanden, neben der wohl unsympathischsten Dame an Bord - ein Gesicht zum Reinschlagen. Wie es uns nach wenig Schlaf an Bord ging und was uns in Melbourne erwartet, gibts dann morgen...
2010-11-06

Singapur - Tag 3 - Singapore Zoo

Heute abend heißt es bereits abermals, wieder in den Flieger und ab nach Melbourne. Trotzdem haben wir somit noch den ganzen Tag zur Verfügung, so dass wir den Singapore Zoo besuchen, der sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Night Safari befindet, wo wir bereits vor zwei Tagen waren.

Wir fahren dieses mal nicht mit dem Touribus zu dem etwa 40 Minuten außerhalb von Singapur gelegenen Zoo, sondern schwingen uns in die S-Bahn und den regulären Linienbus. Das öffentliche Transportsystem funktioniert einwandfrei und ist mindestens genauso zuverlässig wie in Deutschland mit dem großen Vorteil, dass man sich trotz der wesentlich mehr Menschen, die an den Stationen rumwuseln, sehr sicher fühlt. Nebenbei erhaschen wir ein paar Eindrücke von den Häusern um Singapur herum. In erster Linie viele Hochhäuser, die stark an Plattenbauten erinnern, allerdings in den typisch asiatisch grell, bunten Farben. Ein anderer Stadtteil dann kleine aus Holz zusammengezimmerte Einfamilienhäuschen mit etwas Garten vor der Tür, wobei diese eher die Ausnahme darstellen bzw. sich schon arg außerhalb befinden.

Der Singapore Zoo ist wirklich liebevoll angelegt. Und man findet natürlich vor allem die im tropisch und subtropischen Bereich angesiedelten Tiere, was wir im Sinne einer artgerechten Tierhaltung sehr gut fanden, da es manchmal schon etwas skuril ist, z.B. in Deutschland bei Temperaturen um 5-10 Grad im Zoo Löwen, Giraffen und andere afrikanische Tiere beobachten zu können, die normalerweise bei uns nichts zu suchen haben. Demnach sind Eisbären also Fehlanzeige. Auffällig ist, dass die Landschaftsgestalter des Zoos und insbesondere der Gehege, im Vergleich zu deutschen Zoos verhältnismäßig wenig Arbeit investieren müssen, wenn es um die natürliche Vegetation geht. Der gesamte Zoo scheint inmitten eines tropischen Regenwaldes zu sein, wo lediglichlich feste Wege angelegt wurden und natürlich die entsprechenden Zäune für die Tiere. Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf die ausgewiesenen Fütterungszeiten und anderen Showeinlagen, so dass wir bei der Fütterung der weißen Tiger dabei waren und uns auch eine unterhaltsame Show mit den indischen Elefanten angeguckt haben. Ansonsten muss ich aber sagen, wer mit dem Tierpark Lüneburger Heide aufwächst, Hagenbecks Tierpark und Hannoveraner Zoo gesehen und auch den Serengetipark Hodenhagen besucht hat, schon etwas verwöhnt ist, wenn es um Tiere geht, da wie gesagt, die meisten tropischen Tiere bei uns eben auch zu sehen sind. Dennoch ist der Singapore Zoo durchaus einen im Gegensatz zur Night Safari durchaus einen Tagesausflug wert.





Foto 2: Während der Fütterung der weißen Tiger...anstatt Lebendfutter gibt es "Geflügelhäppchen".



Foto 3: Bei der Elefantenshow...



Foto 4: Nein, wir sind hier noch nicht in Australien...Wallabies gabs trotzdem zu sehen


Trotz der durchweg tropischen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit sind Moskitos Fehlanzeige. Und das obwohl wir unser Mückenspray sogar vergessen hatten. Erstaunlich, wo wir bei diesem Wetter eher von blutgierigen Monstermücken ausgegangen sind.

Bevor wir uns dann abends in Richtung Flughafen aufmachen, konnten wir zur Erfrischung dann noch etwas den Infinity-Pool genießen. Schon 'ne nette Sache beim Schwimmen über die Dächer Singapurs zu gucken ;)

2010-11-04

Singapur - Tag 2 - Santosa Island

Ein weiterer, ereignisreicher Tag steht heute auf dem Programm. Wir besuchen Santosa Island im Gepäck unsere Schwimmsachen - aber der Reihe nach. Diese kleine Insel an der Küste vor Singapur ist so etwas wie ein Freizeitpark mit allen möglichen Attraktionen und Entertainmentmöglichkeiten. Getrost dem Motto - "money matters" - versteht es sich natürlich von selbst, dass jedem Besucher der schnöde Mammon mit jedem Schritt aus der Tasche gezogen wird. Aber wie schon erwähnt, so schnell wird man nicht wieder die Möglichkeit haben, in Singapur zu sein. Also rein ins Vergnügen...

Unser erster Besuch führt uns in Underwaterworld, einem liebevoll gestaltetem Aquarium mit Streichelbecken, Unterwassertunnel und vielen, vielen unterschiedlichen Meeresbewohnern. Dazu sorgen Shows mit Delphinen, Seelöwen etc für weitere Erheiterung. Zusätzlich wird angeboten mit den Delphinen zu schwimmen, wofür wir uns mit viel Glück am Tag zuvor noch unsere Karten sichern konnten. Nach einer kurzen Einweisung über den vorsichtigen Umgang mit den Delphinen ging es dann auch schon ins Becken. Als Teilnehmer dieses besonderen Erlebnisses findet man sich schnell in der spielerischen Rolle des Trainers wieder, da die lieben Tierchen genauso neugierig sind wie wir Zweibeiner, so dass wir nicht nur mit den Delphinen schwimmen, sondern sie genauso zu einigen Kunststücken animieren durften. Dabei ist anzumerken, dass die Tiere sehr tierfreundlich gehalten und mit ihnen umgegangen wird, so dass sie nicht wieder und wieder durch Trillerpfeifchen & Co dazu genötigt werden mit den Menschen zu interagieren. Brauchen sie zwischenzeitlich Zeit für sich, was durchaus vorkam, verlies unsere Gruppe kurzzeitig das Wasser bis die Delphine von selbst wieder weitermachen wollten. Ein insgesamt sehr beeindruckendes Erlebnis, was uns in guter Erinnerung bleiben wird.








Anschließend musste natürlich erst einmal wieder Urtrieb des Menschen gestillt werden...NEIN, nicht der ihr Ferkel! Hunger! Da die typischen, glutamatverseuchten Hongkong Imbissbuden nicht gerade sooo einladend ausschauten, haben wir stilvoll und delikat im "7 eleven" Store gespeist.


Foto 4: Was ein Festmahl...Futtern wie bei Muttern.


Foto 5: ..da läuft einem das Wasser im Mund zusammen..lecker schmecker - das soll übrigens Wanton Nudeln und Ente sein..so schlimm war's aber gar nicht ;)

Danach ging es dann weiter mit Halligalli. Erst mit dem Sessellift, wie man ihn vom Skifahren kennt, den Berg hinauf, bevor wir dann mit einer Art Bobby Car für Erwachsene wieder herunterfahren konnten und selbstverständlich den ein oder anderen so wie es sich gehört - haben Staub fressen lassen ;) Uns liegt die Geschwindikeit halt im Blut :D

Zum Ausklang ging es dann zu einer Show "songs of the sea" am Strand von Santosa Island. Versprochen wurde eine Lasershow und gute Unterhaltung. Heraus kam die wohl bestanimierteste Show, die wir je gesehen haben. Nachdem im Heidepark die vergangenen Jahre neben Feuerwerk auch Lasershow's präsentiert wurden, dachten wir, dass sei derzeit das Maß aller Dinge. Aber weit gefehlt, Unterhaltung vom Feinsten - ließ sich sehr gut ansehen und hat verdammt gut gefallen [Anm: Video's werden nachgereicht ;)].
2010-11-02

Singapur - Tag 1 - Marina Bay

Nach einer Nacht in den wohl kuscheligsten und bequemsten Betten in denen wir wohl seit Jahren geschlafen haben, gab es ein leckeres Frühstück in unserem Hotel. Wir waren sehr angetan davon, dass die Hotelleitung trotz des üblichen Buffets für ein ausgewogenes und gesundes Frühstück sorgt. Frisch gepresste Säfte, Müsli, Ei je nach Wunsch, Vollkornbrot und allerlei Sprossen, Kresse und anderes gesundes Grünzeug sind mal eine äußerst gelungene Abwechslung zum sonst üblichen eher englisch angehauchten Frühstück, was es in Hotels gibt.

Nach dem Verlassen der klimatisierten Räume unseres Hotels trifft einen zwar erstmal der Schlag, da draußen etwa 34 Grad waren und die Luftfeuchtigkeit enorm hoch. Wie ein schwüler Sommertag doch ohne das langersehnte Gewitter. Gott sei Dank muss man nur wenig Meter über der Erde zurücklegen, wenn man es nicht drauf anlegt. Für eine 4 Millionenstadt liefert die Stadt ein unglaublich sauberes Bild. Kein Graffiti, kein Müll, kein Staub, kein Dreck. Ein paar Blätter tropischer Bäume oder Palmen auf den Gehwegen, die aber akribisch von der hiesigen Stadtreinigung aufgelesen werden. Aber wen wunderts. Kaugummi ist verboten, sogar die Einfuhr als Tourist, wie wir später erfuhren. Dazu kommt noch, dass es stimmt, dass Rauchen nur an wenigen öffenltichen Plätzen gestattet ist. Auf Wegschmeißen von Müll stehen Strafen. Und hier ist man keineswegs knauserig, wenn es darum geht, Unrecht zu bestrafen. Prügel- und Todesstrafe sind hier keinesweges abgeschafft. Auf Drogenbesitz steht die Todesstrafe bzw. bei kleinen Mengen wohl eine hohe Gefägnisstrafe. Ladendiebstahl wird mit Gefängnis bis zu sieben Jahren bestraft. Ich glaube, Singapur zählt zu den Ländern, wo man es lieber vermeidet, mit dem Gesetz in Berührung zu kommen. Das hört sich im ersten Moment sehr hart an, aber Deutschland könnte sich davon definitv eine Scheibe abschneiden. Das Stadtbild spricht da eindeutig für sich. Trotz der überwiegend jungen Bevölkerung und der vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus allen Ländern der Erde, war es überall sehr sauber und vor allem sicher. Zumindest haben wir uns hier sehr sehr sicher gefühlt. Ganz zu schweigen, dass Taschendiebstähle hier ebenfalls fast gleich null sein dürften. Keine Ahnung, wie es bestraft werden würde, aber Hand ab, könnte man wohl durchaus in Betracht ziehen.

Die Bevölkerung wie schon erwähnt sehr jung und der asiatische Einfluss zeigt sich so gut wie überall. Kunststück wir sind ja auch in Asien ;). Neben den bunten Reklametafeln und den für deutschen/europäischen Geschmack eher gewöhnungsbedürftigen Restaurants und angebotenen Speisen fallen die vielen Handys, iPhones, iPods und jeglicher anderer elektronischer Kram ins Auge, auf dem die Mehrheit aller Passanten, gnadenlos einhämmert - ganz gleich ob in der Metro, im Kaffee, im Restaurant, im Vorbeigehen...

Unser Weg führt uns am Vormittag ins Marina Bay Sands Hotel. War ebenfalls groß in den Medien als es dieses Jahr eröffnet wurde. Leider hat man als Nicht-Hotelgast keinen Zutritt zum Infinity Pool, dafür darf man aber für 20€ Singapur Dollar trotzdem auf die Aussichtsplattform und einen Blick über Singapur erhaschen. Natürlich kein Verlgeich zur Aussicht vom Burj Kalifa, aber so schnell kommen wir schließlich nicht mehr nach Singapur. Der Aufzug lässt einen die Höhenmeter deutlich spüren und selbst oben auf dem Marina Bay Sands Hotel fühlt man sich etwas wackelig, da das Gebäude sich irgendwie zu bewegen scheint. Die armen Hotelgäste - ich hoffe, dass dieses Gefühl nicht genauso in den oberen Zimmer ist.


Foto1: Das Marina Bay Sands Hotel in einiger Entfernung


Foto2: Das Marina Bay Sands Hotel von innen...


Foto3: ...und der Blick nach unten.


Foto4: Ebenfalls eine der Attraktionen in Singapur - das Riesenrad


Foto5: Schnappschuss ;)

Die schlechte Sicht ist weder auf Smog noch auf diesiges Wetter zurückzuführen. Um Singapur wird der Regenwald abgeholzt und Brandrodung ist an der Tagesordnung, wie uns unser Taxifahrer auf dem Weg zum Flughafen zwei Tage später berichtete.

Abends führte uns unser Weg dann zur Night Safari, die sich beim Singapore Zoo befindet. Hier können in erster Linie nachtaktive Tiere in ihren Gehegen beobachtet werden. Und dann werden auch noch einige Tiere in einer Show präsentiert. Zur Nacht Safari werde ich noch einige Worte im weiteren Blog Singapur - Tag 3 verlieren, da wir an dem Tag den Singapore Zoo besichtigt haben. Einen richtig festen bleibenden Eindruck hat die Nacht Safari bei mir zumindest nicht hinterlassen, da ich abends schon etwas müde war, die Tiere nur schwer zu sehen waren und das Wetter auch nachts schwül warm und anfangs arg gewöhnungsbedürftig ist.