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2010-12-29

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!



Anlässlich der Weihnachtsfeiertage und des anstehenden Jahreswechsels - entgegen dem sonst chronologischen Verlauf - ein paar Zeilen zu unserem Weihnachtsfest hier in Australien. Der 24igste ist so gut wie ohne Bedeutung hier in Australien, d.h. Geschäfte haben wie sonst auch auf und selbst die Kinder werden abends nicht beschenkt. Somit steigt der ganze Spaß dann am Tag darauf, der in der Regel auch im Rahmen der Familie verbracht wird. Ganz nach amerikanischer Manier wird dann auch der Truthahn aufgetafelt. Da aber nur wenige bei Temperaturen von 35° plus Appetit auf derart Schweres haben, geht man z.T. dazu über nur was leichtes zu essen. Der zweite Weihnachtsfeiertag ist dann schon wieder nicht mehr ganz so weihnachtlich. Geschäfte haben auch hier dann schon wieder offen, zumindest die Supermärkte. Wer aber denkt, dass dadurch die obligatorischen Weltuntergangseinkäufe am Heiligabend ausbleiben, da ja schließlich nur ein Tag überbückt werden muss, irrt. Ist auch nicht anders als in Deutschland, es wird alles gekauft, was nicht irgendwie festgenagelt ist. Und zu guter letzt: während man sich in Deutschland als Arbeitnehmer vermutlich beschwert, dass es ein arbeitgeberfreundliches Jahr ist, da beide Weihnachtsfeiertage auf einen Samstag und Sonntag fallen, hängen die Australier einfach zwei wirklich freie Tage dran, so dass der Montag und Dienstag ebenfalls noch frei war. In diesem Sinne hoffen wir, dass ihr alle ein besinnliches Weihnachtsfest verbracht habt und wünschen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Im neuen Jahr geht's dann hier mit unseren Abenteuern in Australien weiter.
2010-12-22

Jobsuche in Australien

Nachdem wir in Manjimup abermals die Gastfreundschaft einer Australierin genießen dürfen, eröffnet sie uns kurz nach unserer Ankunft in ihren vier Wänden, dass sie bereits am nächsten Tag auf eine zweiwöchige Reise geht, um jetzt in der vorweihnachtlichen Zeit ein paar Familienbesuche zu erledigen. Und so sehen wir uns konfrontiert mit dem Angebot in ihrer Abwesenheit auf ihr Heim aufzupassen, was wir kurzerhand - ohne lange zu zögern - annehmen.

Manjimup wird in der Regel nachgesagt, bedeutend kühler im Vergleich zu Perth zu sein. Und davon können wir uns selbst bereits am ersten Tag ein Bild machen. Nun muss man aber fairerweise sagen, dass ab dem 06.12. das Wetter in ganz Australien geprägt war von Regen und kühlen Temperaturen. Teile der Ostküste haben mit schweren Niederschlägen seit langem zu tun und nachdem der Boden die Niederschlagsmenge nach der längeren Trockenperiode nicht aufnehmen kann, sind weite Flächen überflutet. Vor allem wohl Farmland auf denen Bananen und Mangos angebaut wurden. Die Ernte verloren und das Gebiet aufgrund der verheerenden Situation vom Krisenmanagement zum Notstandsgebiet ausgerufen.

Die Westküste kommt vergleichsweise glimpflich davon, auch wenn das für uns bedeutet Sturzregen tagsüber und meist milde Temperaturen um die 17°, während es nachts auf unter 10° abkühlt. Da die Häuser weder Heizung noch Isolierung haben, ist eine kalte Nase beim Einschlafen garantiert. Zum Glück verfügt unser neues zu Hause über einen kleinen Holzofen im Wohnzimmer, den wir auch kräftig nutzen.

Nach einem kurzen Kassensturz und dem daraus resultierenden Schluss, das etwas Arbeiten der Kasse mit Sicherheit gut tun dürfte, machen wir das Beste draus und Arbeiten an unseren Lebensläufen und Bewerbungen, während es draußen kleine Hunde regnet. Auch hier ist Australien wieder mal etwas anders...wer denkt ein englischer oder amerikanischer curriculum vitae würde hier helfen, irrt gewaltig, denn der australische Lebenslauf ist wesentlich ausführlicher und so wollen es die Firmen auch gerne haben. Wie findet man Jobs als Traveller in Australien?

Erste Anlaufstelle ist eine der unzähligen Webseiten, die man auch aus Deutschland kennt. Gefolgt von Zeitungen oder einfach die Augen offen halten, je nachdem, wo man sich gerade bewegt, ob vielleicht irgendwo 'casual jobs' auf einen warten. Alternativ kann man auch direkt in eine der Bars oder Restaurants spazieren und sein Glück versuchen. Je nachdem, welche Branche man halt bevorzugt.

Work & Travel in Australien geht in meinen Augen wohl immer Hand in Hand mit fruitpicking, farm work oder anderen Arbeiten, die bei 40° im sommer sehr schweißtreibend sein können. Nachdem wir aber beide gesagt haben, es wäre ja schade, wenn wir unsere vorherige Erfahrung 'downunder' nicht nutzen können, gilt unser Augenmerk gerade in den ersten Tagen eine aussagekräftige Bewerbung für unseren entsprechenden Bereich auf die Beine zu stellen.

Die ersten Bewerbungen sind nach zwei Tagen Arbeit an Lebensläufen, Anschreiben etc. rausgeschickt. In meinem Fall im IT-Bereich und im Hospitality-Bereich für Solveig. Im folgenden fasse ich einfach mal zusammen, wie unsere Erfahrungen sind, mit dem was wir an Feedback erhalten und welchen Eindruck wir gewonnen haben.

Das erste was auffällt, viele der angeschriebenen Jobs im IT-Bereich sind nicht von irgendeinem Arbeitgeber an sich ausgeschrieben, sondern man hat in 95% der Fälle mit recruiting agencies zu tun, die versuchen, den bestmöglichsten Bewerber an das Unternehmen zu vermitteln. Man gewinnt sehr schnell den Eindruck, dass es manchmal nur einen einzigen bestimmten Job gibt, der dann aber von mindestens einer handvoll der agencies ausgeschrieben wird, weil natürlich jede dieser Firmen versucht, DEN Bewerber zu vermitteln, weil sie dafür natürlich ihre Provision kassieren. Da es aber nicht offensichtlich ist, dass es sich tatsächlich um ein und dieselbe Stelle handelt, bedeutet das für mich als Bewerber, dass ich einen immens hohen Aufwand habe, wieder und wieder die Bewerbung auf die entsprechend ausgeschriebene Stelle zu personalisieren. Lange Rede, kurzer Sinn - was kam bei den Bewerbungen bis dato raus. Obwohl Bewerbung und Qualifikationen nach Aussagen der agencies gut bis überdurchschnittlich waren, ist das Visum ein Problem. Arbeitgeber bevorzugen Arbeitnehmer, die nicht eingeschränkt sind, wenn es darum geht, wie lange sie bei einem Brötchengeber sein dürfen.
Wie schauts bei Solveig im Hospitality Bereich aus? Andere Branche, gleiches Spiel. Auch hier das Visum oftmals Dreh- und Angelpunkt, wenn es darum geht sich für einen Job zu bewerben, der über das übliche 'casual' hinausgeht.
Selbst wenn man angibt, dass man offen für ein Sponsorship (sprich der australische Arbeitgeber beantragt, dass jemand ein temporäres Visum bekommt, weil er wichtig für das Unternhemen ist) ist, ändert das meist nicht viel, da das Sponsoring mit viel Bürokratie und Kosten verbunden ist.

Um uns dann ein Bild von den obligatorischen Arbeiten in der Landwirtschaft zu machen, fahren wir in das beschauliche Donnybrook. Bekannt unter Backpackern als Örtchen, wo überwiegend Äpfel gepflückt, gepackt und dann an die Supermärkte geliefert werden. Unsere erste Anlaufstelle ein Hostel. Da hier gerne die umliegenden Höfe nach Bakcpackern Ausschau halten, die Interesse haben, sich etwas dazu zu verdienen. Wir stoßen bei unserem Besuch auf zahlreiche Hostelbewohner, die bereits seit mehreren Tagen warten, dass jemand ihnen ein Job anbietet. Bei einem direkten Stopp bei einer der Firmen erfahren wir, dass der Winter in der Region zu trocken war, so dass die Erntezeit zum einen noch nicht beginnen kann und zum anderen die Ernte im Vergleich somit zu den Vorjahren wesentlich bescheidener ausfällt, womit insgesamt auch weniger Backpacker als billige Arbeitskräfte benötigt werden.

Ein weiterer Punkt, den man bei der Jobsuche berücksichtigen sollte, stellt die Tatsache dar, dass man in der Stadt (Perth) insgesamt natürlich eine wesentlich größere Vielfalt an Jobs geboten bekommt, was alleine darauf zurückzuführen ist, dass sich hier halt die meisten Unternehmen und auch die meisten Bewohner zu finden sind. Aber nichtsdesto trotz: Wieso sollte man nicht versuchen einen Job, der einem Spaß macht und in unmittelbarer Nähe zum Meer liegt, zu finden. Nach einem 8h den Tag mit Sonnenuntergang am Meer zu verbringen, das wäre schon was, mit dem man sich anfreunden könnte.

Fazit: Wenn es also darum geht als Traveller einen Job zu bekommen, heißt es: Am Ball bleiben! Anschreiben formulieren, personalieren, den CV auf die Stelle anpassen und mit einem Quäntchen Glück sollte einem Job nichts mehr im Wege stehen. Von heute auf morgen passiert in dieser Hinsicht aber nichts. Aber das hat sowieso niemand erwartet, schließlich hat Australien nicht auf uns gewartet, sondern will genauso erobert werden, wie jedes andere Plätzchen auch.

..to be continued! Wir können Euch aber beruhigen, lest schon bald von unserem ersten Job hier in Australien!
2010-12-15

Exploring the south of Western Australia

Eigentlich wollten wir nur wenige Tage hier in Bunbury verbringen, doch was man als Traveller (oder eher als wohlorganisierter dt. Reisender) in Australien zuerst lernt, Pläne sind dazu da, über den Haufen geworfen zu werden. Die Distanzen von Bunbury zu beliebten Ausflugszielen wie Busselton, Margaret River, Augusta scheinen überschaubar und die ereignisreiche letzte Woche, die auf ihre Art trotzdem entspannend war, führen dazu, dass wir ernsthaft überlegen Bunbury als Ausgangspunkt in Erwähung zu ziehen, von hier aus den Süden Western Australia's zu erkunden. Im Zuge unserer noch nicht ganz spontanen Entscheidungsfindung (wir arbeiten dran) beschließen wir kurzerhand uns noch nicht ins Auto zu setzen und weiter zu fahren, sondern schlagen unser Nest in Australind auf.

Wir verzichten aber trotzdem nicht darauf, weiterhin die Gebräuche der ortsansässigen Australier auszuprobieren und gehen auf große Angeltour in einem der Flußausläufer.



Video: Petri Heil! Nichts dran, der Köder aber trotzdem abgefressen. Wie wir dann später feststellen mussten, ist das Gewässer anstatt mit delikatem Fisch gefüllt mit 'blowfish'. Eine Art Kugelfisch, der zum einen ein äußerst hässlicher Fisch ist, vor allem wenn er sich so aufplustert, obwohl man nur den Haken entfernen möchte. Zum anderen ist er dazu noch gifitg. Auch hier ein Hinweis auf das Ökösystem: dieser kleine Artgenosse hat sich in den Gewässer genauso wie die Känguruh's, einige Froscharten als auch Kanninchen explosionsartig vermehrt, weil ein natürlicher Feind fehlt. Zu allem Überfluss fressen sie die ohnehin wenigen für uns Menschen attraktiven essbaren Fische.

Nachdem wir uns dann mit dem australischen Wohnungsmarkt und Üblichkeiten vertraut gemacht haben, um in den eigenen vier Wänden zu wohnen, besichtigen wir ein kleines Häuschen in Bunbury, um dort -wohlgemerkt - ein Zimmer der Hauseigentümer zu mieten. Flat- oder Haussharing ist das Zauberwort, wenn es darum geht, erschwinglich in Australien zu wohnen. Ähnlich wie in Amerika neigt der Australier dazu, Wohneigentum zu kaufen und bei einem möglichen Umzug wieder zu verkaufen, anstatt später zu vermieten. Hinzu kommt noch, dass Wohneigentum ausgesprochen teuer ist und demzufolge auch die Mieten, d.h. man kann als Päarchen schon damit rechnen, um in ein passendes Objekt der Begierde einziehen zu können, ca. 200 AUS$ pro Woche zahlen zu müssen. Dafür gibt es aber auch keine der üblichen Langzeitmietverträge in Deutschland. Ist man als Hauseigentümer somit gewillt einzelne Zimmer seines Domizils zu vermieten, kann man u.U. Glück oder Pech haben, wie lange ein Mieter bleibt.

Die Wohnung des von uns besichtigten Hauses entspricht nicht ganz unseren Vorstellungen, so dass wir nach einigen Überlegungen zu dem Schluß kommen, unsere Reise fortzusetzen, so dass wir uns am nächsten Tag in Manjimup wiederfinden. Ein verschlaffenes kleines Nest im Inland von Western Australia. Obwohl wir hier anfangs wenig Sehenswertes vermuten, werden wir schnell eines besseren belehrt. Die Gegend ist bekannt für Holzwirtschaft und die damit angesiedelten, riesigen Waldflächen.


Foto1: Der Diamond Tree. 54m hoch und wurde dazu genutzt, um Feuer frühzeitig im Wald zu erkennen und Alarm zu schlagen. Heute allerdings eine Attraktion, die zudem von den mutigen der Mutigen erklommen werden kann.


Foto2: Solveig auf dem Weg nach oben!


Foto3: Belohnung für den waghalsigen Aufstieg. Über den Wipfeln Australiens...geknipst von der im Diamond Tree befestigen Plattform!


Foto4: Die Gegend um Manjimup eignet sich zudem für eine weitere australische Beschäftigung: dem Bushwalking. Im Volksmund auch "Wandern" genannt ;). Besonderheit dabei allerdings, dass man mühelos immer neue Wanderwege ausfindig machen kann, die mit zahlreichen, idyllischen Plätzchen daherkommen.


Foto5: Auf unserer Tour am Big Brook Dam.

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Nachtrag zu Singapur - wie versprochen hier ein Video des Spektakels der Show auf Santosa Island "Songs of the Sea". Ist zwar nur ein kleiner Ausschnitt, aber er vermittelt einen kurzen Eindruck, wie es in etwa ausgesehen hat...

2010-12-07

Auf nach Süden - 25. - 30. November 2010

Nachdem wir also gut vorbereitet sind, starten wir unsere Fahrt in den Süden Western Australia's. Gemessen an der Distanz, die man zurücklegen muss, wenn man beiläufig erwähnt: "Achja, und gegen Ende des Jahres sind wir dann in Sydney..." kommen wir nicht wirklich weit. Wir machen halt in Bunbury etwa 170km südlich von Perth. Nach Perth die zweitgrößte Stadt hier an der Westküste Australiens. Doch während Perth mit einer Einwohnerzahl von ca. 1,7 Mio daherkommt, zählt die zweitgrößte Stadt auf einmal nur noch etwa knapp 35.000 Einwohner. Ein gewaltiger Unterschied, der sich natürlich auch im Stadtbild wiederfindet. Es ist ... sagen wir mal beschaulich. Aber uns störts nicht, da wir sehr zentral unterkommen. Das Auto können wir daher so gut wie stehen lassen, da wir sowohl nur ca. 400m Fußweg zum Strand als auch nur ca. 500m zur nächsten Shopping Mall haben. Der Strand ist wunderschön, etwa vergleichbar mit dem, den wir bereits auf Rottnest Island zu Gesicht bekommen haben. Nur mit dem Unterschied, dass es kein Tagesausflug ist, um im Meer schwimmen zu gehen, sondern wir direkt aus der Tür in die Wellen fallen.


Foto 1: Schluppen angezogen, Handtuch geschnappt, die Straße runter und rein ins kühle Nass...

Da wir bis dato noch keine Känguruh's gesehen haben, besuchen wir einen Spot am Stadtrand von Banbury, der nach Hörensagen gerne von den puscheligen Hüpfern aufgesucht wird. Und wir wurden nicht enttäuscht:


Foto2: Direkt am Straßenrand...selbst wenn man aus dem Auto aussteigt, lässt sich Skippy nicht stören ;)

In Banbury gibt es darüber hinaus noch einen Spot, der dafür bekannt ist, dass sich dort frei lebende Delfine aufhalten. Mit einem Kajak ausgestattet paddeln wir etwas auf das Meer hinaus, um zu schauen, ob wir etwas entdecken können. Unnötig wie sich nach unserer Kajaktour herausstellt, da die grauen Säuger derart neugierig sind, dass sie direkt ins seichte Wasser vordringen, um nach uns Zweibeinern zu schauen. Trotzdem kommt es nicht ganz an unser Erlebnis in Singapur heran, obwohl beide Delfinbegegnungen auf ihre ganz eigene Art etwas Besonderes waren.


Foto3: "Der alte Mann und das Meer"...naja fast. Weder Mann noch alt, dafür aber immerhin unterwegs auf dem Meer.


Foto4: Könnte auch ne Szene aus "Der weiße Hai" sein ;). Damm, damm, damm, damm, da!!!! Aber nein, es sind tatsächlich zwei Delfine auf Erkundungstour...


Foto5: Anfassen konnte man sie nicht, aber wo kann man sich "wilden" Delfinen schon so nah nähern.

Darüber hinaus hatten wir noch die Möglichkeit einen Australier kennenzulernen, der ein nettes kleines Fischerböotchen sein Eigen nennt und an besagtem Tag ein paar Stunden beim 'Crabfishing' zubringen wollte. Wir lassen uns das natürlich nicht nehmen und eh wir uns versehen, sind wir am Köder auslegen und fahren mit jeweils ein paar Minuten Pause unsere einzelnen Käfige ab. So richtig in Stimmung waren die Krebse allerdings nicht, so dass wir mit einer mageren Beute von nur einer Krabbe gegen frühen Abend unsere Fishingtour beenden mussten.


Foto6: Unser Fang! Wie sie schmeckt, können wir nicht berichten, da wir sie unserem Cpt. überlassen haben. Aber wir haben uns sagen lassen, dass man um eine Person satt zu kriegen, sowieso mindestens zwei dieser Tierchen auf dem Teller haben sollte. Viel Schere, wenig Fleisch.
2010-12-03

Travellers Basic's - 17. - 24. November 2010

...oder auch - was braucht der Traveller von heute in Australien?

Der geglückte Autokauf will natürlich gebührend begossen werden und nachdem wir somit einen wichtigen Punkt auf unserer To-Do Liste abgehakt haben, begeben wir uns auf eine Winerytour durch das Swanvalley. Dieses Tal ist geprägt durch seinen großflächigen Weinanbau und zahlreiche der ansässigen Weingüter laden zur manchmal kostenlosen, manchmal 3 AUS$ teuren Verkostung ein.

In der Regel gibt es einen Schluck der entsprechenden Weine des jeweiligen Weinguts zu probieren, so dass man aber trotz der geringen Menge an alkoholhaltiger Flüssigkeit die Gelegenheit hat, etwa 5-8 verschiedene Weine die Kehle runterlaufen zu lassen. Teilweise schmecken diese so furchtbar, dass es einem die Schuhe auszieht und man befrüchten muss, dass der gerade verkostete Wein mit Frostschutzmittel gestreckt wurde, aber manchmal hat man Glück und es ist auch mal ein lieblicher oder halbtrockener dabei. Auch wenn ich persönlich nicht DER Weinkenner bin, sagt mir mein Bauchgefühl, dass deutsche Weine qualitativ besser sind bzw. mir zumindest auf den ersten Blick...äh..Schluck besser schmecken. Naja, aber spätestens nach dem dritten Schluck einer der verschiedenen Weine ist es eh nicht mehr weit her mit dem "Verkosten". Nett ists aber trotzdem, vor allem wenn dazu noch kleine Häppchen, Oliven oder delikate, wohlproportionierte Käsewürfelchen serviert werden.


Foto 1: Die ortsansässigen Weingüter haben sich bereits auf die zahlreichen Touristen, die die Gegend besuchen, eingestellt und weisen herzlichst darauf hin, dass es sich auch wirklich nur Proben handelt...bringt aber auch nicht viel, denn wer langt nicht gerne zu, wenn man etwas gefunden hat, was zu einem "edlen" Tröpfchen passt ;)


Foto2: Unser Grüppchen durch das Swan-Valley. Viele Nationen vertreten Schottland, England, China, Deutschland, Australien, USA, Kanada.

Nachdem wir die Basis geschaffen, uns in Australien bewegen zu können, verbringen wir die kommenden Tage mit Shopping. Dafür fahren wir in eines der hiesigen Industriegebiete, wo man dann ein Geschäft neben dem anderen findet. Neben der extra für unser Auto angepassten Matratze landet allerlei Campingutensil in unserem Einkaufskörbchen. Nach einer ersten Nacht im Auto entscheiden wir uns dann spontan doch dazu uns noch ein Zelt zuzulegen, was aber kein allzu großes Problem darstellt, da es unzählige Läden gibt, die auf Camping spezialisert sind und sich gegenseitig versuchen, mit irgendwelchen Schnäppchen Kunden abzujagen. Uns solls nicht stören und so ergattern wir ein 6 Mann Zelt, runtergesetzt um 50%, was wir kurzerhand also zu einem 2-Mann Zelt mit living room umfunktionieren. Angenehem, dass man bei dieser Größe von Zelt sogar drin stehen kann und es beinahe einem kleinen Flugzeughanger gleicht. Damit aber noch nicht genug. Im Zeitalter von heute und aufgrund der manchmal etwas "bescheidenen" Schilder in Australien wird kurzerhand noch ein portables Navigationssystem fürs Auto gekauft. Investitionen, die einem das Lebens als Traveller mit Sicherheit um vieles einfacher machen werden.


Foto 3: Nach unserer ersten Nacht im Auto. Nichts geht über ein gutes Frühstück ;)


Foto4: Unser Zelt, worin sich mückenfrei im Vergleich zum Auto wesentlich besser schlafen lässt - Kunststück bei der Größe ;)


Foto 5: In unserer letzten Nacht in Perth besuchen wir den Kings Park bei Nacht. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick über Perth.
2010-11-30

Autokauf in Australien

Nachdem wir uns nur sporadisch um den Autokauf neben unserem Ausflugsprogramm bemühen konnten, sind wir diese Woche gewillt, Nägel mit Köpfen zu machen. Hat man als Traveller die Absicht ein Auto zu kaufen, führt der erste Weg zu gumtree.com - ein Äquivalent zu ebay in Australien, was aber verhältnismäßig stärker frequentiert wird, da das Inserieren kostenlos ist und sich die Plattform scheinbar nur durch Werbung finanziert. Neben Auto's lassen sich dort auch allerlei andere Dinge finden, wie Flatsharing Angebote, Mitfahrgelegenheiten etc.

Erste Termine, die wir im Laufe der vergangenen Woche gemacht haben, stellen sich als ein Vorgeschmack heraus, auf was wir uns die kommenden Tage gefasst machen können. Wir beabsichtigen uns am Sonntag drei Auto's anzugucken. Zwei Station Wagons (eine Art großer Kombi, der beovrzugt von Backpackern genutzt wird, weil man mit umgeklappten Rücksitzen prima darin schlafen kann) und einen 4WD, einen Fort Explorer. Leider haben wir am Sonntag die Rechnung ohne die öffentlichen Verkehrsmittel gemacht, die wir normalerweise nutzen und so stehen wir geschlagene 45 Minuten an der Bushaltestelle, bis wir uns mit einer anderen Australierin ein Taxi zur Zugstation teilen. Bei einem Anruf, um nochmal den Termin zu bestätigen mit unserem ersten möglichen fahrbaren Untersatz, stellt sich heraus, dass der Wagen bereits verkauft ist. Gott sei Dank haben wir vorher angerufen, sonst wären wir nach sonstwo gefahren und außer dicken Backen nichts gewesen. Da wir etwas überrascht waren, dass der Wagen also schon verkauft war und wir nach deutschem Denken in diesem Fall eine kurze SMS für selbstverständlich halten würden, rufen wir also lieber auch nochmal den Besitzer Nr.2 an. Und siehe da, auch dieser Wagen schon verkauft. Nur um das an dieser Stelle nochmal zu verdeutlichen. Die Wagen waren allesamt etwa am Donnerstag oder Freitag online eingestellt und wir haben den Termin auf Sonntag gelegt. Preisklasse zwischen 4000 - 5000 AUS$. Fahrzeuginhaber Nr.3 - Besitzer des Fort Explorers teilt uns aber mit, dass sein Vehikel noch zu haben sei. Also machen wir uns auf diesen anzugucken.

Obwohl der Wagen Luftlinie nur etwa 20km von uns entfernt stehen soll, brauchen wir eine gefühlte Ewigkeit am Sonntag dorthin. Notiz für uns: Nutze keine öffentlichen Verkehersmittel am Sonntag! Obwohl der Wagen auf den Bildern als TOP angepriesen wurde, stellt sich das Auto sogar für den Laien auf den ersten Blick als absolute Rostlaube heraus. Wenn Rost das einzige wäre, könnte man sich ja noch glücklich schätzen, aber die diversen Tests bei unserer Probefahrt zeigen schnell, an der Kiste liegt ne Menge im Argen. Bremsen, Motorgeräusche, Kupplung, etc. Naja, aber immerhin haben wir eine erste Probefahrt hinter uns gebracht.

Ein anderes deutsches Päarchen, dass das Abenteuer Autokauf bereits hinter sich hat, erzählt uns, dass sie sobald ein scheinbar brauchbarer Wagen online aufgetaucht ist, sie bemüht waren, einen Besichtungstermin möglichst noch am gleichen Tag zu kriegen. Aber wen wunderts in dieser Preiskategorie. Attraktiv für jeden Traveller in Australien, so dass auf die wenigen Inserate vermutlich ein Arsch voll Leute kommt.

Am Montag dann setzen wir uns Abentuer Autokauf fort. Unser erster Besichtungstermin führt uns erneut zu einem Mazda RAV 4WD, der verhätnismäßig am handelsüblichen Preis günstig zu haben ist, da er verbeulter ausschaut, als ein Wagen, den man mit einem Vorschlaghammer bearbeitet hat. Die Beulen stammen aber in diesem Fall von faustgroßem Hagel, der in Western Australia gegen Ende der Sommermonate üblich zu sein scheint. Der handelsübliche Preis wird in Australien für jeden Verbraucher kostenlos auf diversen Internetseiten wie z.B. redbook.com.au gelistet, so dass man gerade bei den teilweise sehr alten Wagen noch eine einigermaßen realistische Preisvorstellung von dem bekommt, was die Karre noch wert ist.

Denn man darf nicht vergessen, wir sprechen hier von Autos die z.T. 15- 20 Jahre alt sind, zwischen 250.000 - 400.000 km auf dem Buckel haben und trotzdem hier noch zwischen 3000 - 6000 AUS$ den Besitzer wechseln.

Aber zurück zu der Hagelkarre. Der Preis ist deshalb so günstig, weil Australier es in der Regel aus zwei Gründen vermeiden, ein 'hail-dented' Auto zu kaufen. Manch Autoversicherer versichern generell keine derart beschädigten Autos und hinzu kommt noch, dass im Falle eines Unfalls trotz bestehenden Versicherungsschutzes die Schadenssumme aufgrund des Vorschadens lächerlich gering ausfällt, was in keinem Fall die Neuanschaffung eines Wagens garantiert, wenn es sich z.B. um einen Totalschaden handelt.

Für uns kommt der Wagen dennoch aus einem weiteren Grund nicht in Frage. Bei umgeklappten Rücksitzen, findet höchstens noch ein Teil unseres Gepäcks Platz aber nicht noch wir, so dass wir gar nicht weiter darüber nachdenken, den Wagen in die engere Auswahl zu ziehen.

Die nächste Station führt uns zu einem Toyota Camry. Vergleichbar mit einem Ford Falcon, den man hier ebenfalls an jeder Straßenecke fahren sieht und ebenfalls dank der geräumigen Ladefläche gerne von Travellern genommen wird. Der Wagen schaut bis dato am Besten aus und auch die Probefahrt gestaltet sich als überraschend und erfreudig ereignislos. Sollten wir etwa Glück haben und bereits nach drei Besichtigungsterminen unseren Wagen gefunden haben? Wir müssen erstmal eine Nacht drüber schlafen, in der weisen Voraussicht, dass wir uns aber hinsichtlich der hiesigen Autokaufsituation nicht allzu viel Zeit lassen sollten.

Um unser Gewissen zu beruhigen, gucken wir uns am Dienstag noch einen anderen wagen, den Holden Commodore an. Gleicher Typ Wagen, große Ladefläche. Und schnell sind wir wieder am Boden der Tatsachen angekommen. Zwar 1000 AUS$ billiger als der Wagen vom Vorabend, doch in einem erbärmlichen Zustand die Karre. Gegenlenken beim Geraudeausfahren damit man nicht im Graben landet, weil die Gurke nach links zieht, ist im Preis inbegriffen. Die Bremsen dürften dem Geräusch zu urteilen bereits Funken sprühen. Die Kupplung ist froh über jeden Schaltvorgang, an dem sie nicht auseinanderbricht. Nein, sowas nun wirklich nicht.

Im Laufe des Dienstags überschlagen sich dann die Ereignisse. Wir bekommen noch einen anderen Anruf, von einem Autoinhaber nördlich von Perth, dem wir eine Nachricht hinterlassen haben. Leider für uns zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie unmöglich noch einen Besichtigungstermin am gleichen Tag zu realisieren. Und da wir für den toyota Camry vom Vorabend bereits eine Entscheidung brauchen, sind wir hin- und hergerissen. Was tun? Auf ein wohlmöglich besseres und zuverlässigeres Auto verzichten, obwohl man für sein hartverdientes Geld unter Umständen was besseres bekommen könnte? Es riskieren, nicht bei dem bereits besichtigen Auto zuzusagen, und dann aufgrund anderer Interessenten das Auto in den Wind schreiben zu müssen? Aber was wenn sich das andere Auto, dann doch als Schrotthaufen entpuppt...

Um diesem Dilemma aus dem Weg zu gehen, setzen wir in nur wenigen Minuten Himmel und Hölle in Bewegung, um den bestmöglichen Deal für uns zu bekommen. Prikante Details erspare ich mir an dieser Stelle ;)

Dank der freundlichen Unterstützung von Jess sind wir dann doch noch am gleichen Abend zu diesem Besichtigungstermin gekommen. Und unsere Fahrt und unser Handelsgeschick wurden belohnt. Ebenfalls ein Toyota Camry. 2.2 Liter. Baujahr 1998. Nur 220.000km gelaufen. Gefahren von der Frau eines Australiers, die damit Einkäufe etc. erledigt hat. Scheckheft gepflegt. Automatik dazu A/C, Tempomat, CD Radio. Der Wagen in einem fast ladenneuen Zustand. Teure Reperaturen wie Zahnriemen, Stoßdämpfer wurden vor wenigen Kilometern erledigt. Unsere Entscheidung ist somit getroffen. Und nach diesem halben Roman, hier nun endlich die Bilder von unserem fahrbaren Untersatz, der uns hier hoffentlich ohne größere Probleme und bösen Überraschungen sicher von A nach B fahren wird.


Foto1: Frisch gewaschen und poliert...


Foto2: ...wie ein Kombi halt...


Foto3: ...mit viel Stauraum für allerlei Reiseutensilien.


Foto4: Auch innen sauber und gepflegt...der Vorbesitzer hat sein Auto scheinbar geliebt, nichts abgegriffen, vollgesifft etc. - man darf gespannt sein, nachdem man mit einem Wagen ein Jahr in Australien gefahren ist und es als Travellerauto umfunktioniert hat, wie es dann ausschaut ;)
2010-11-25
Unsere erste Woche Perth liegt hinter uns und wir wechseln abermals den Stadtteil, in dem wir wohnen. Uns zieht es nach Gwelup. Ebenfalls eines der viele suburbs von Perth. Nördlich von Perth, zwar näher an dem Town Center von Perth, dafür müssen wir aber wohl oder übel den Strand aufgeben. Gwelup scheint genau das Vorörtchen zu sein, wie es einem amerikanischen Film entsprungen zu sein scheint. Kleine Siedlungen und Einfamlienhäuschen, sauber gepflegte Vorgärten, der Barbeque Grill auf dem Rasen hinterm Haus. Ab un an mal ne Tankstelle oder ein kleiner Shop, wo man sich mit dem nötigsten versorgen kann. Und abermals müssen wir feststellen - ohne Auto geht hier gar nichts. Aber wir haben noch Glück, die Busse an einer der nahegelegenen Straßen fahren hier öfter, weil sie zu einer der Hauptstraßen gehört, die zur Train Station führen. Der bevorstehende Autokauf rückt langsam aber sicher weiter nach oben auf unserer Prioritätenliste. Doch erst das Vergnügen dann die Arbeit und so geht's als geplanter Tagesausflug nach Rottnest Island. Ein Muss für alle Touris ;)


Foto 1: Kein Postkartenmotiv, sondern tatsächlich der Strand an dem wir schwimmen gegangen sind.

Rottnest Island ist bekannt für seine schöne Buchten und atemberaubenden Stränden. Also mit Fahrrad und Snorkeling-Set bewaffnet, stürmen wir die Insel. Und unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht. Das Wasser ist im ersten Moment zwar sehr frisch, doch nach kurzer Zeit haben wir uns daran gewöhnt. Obwohl wir bis zur Brust im Wasser stehen, können wir mit einem Blick nach unten, die vielen Fischis sehen, die da in unmittelbarer Nähe um uns herumwuseln.


Foto2: Auch die Australier lieben Rottnest Island...wer also ein Boot sein Eigen nennt, scheut den Weg nicht, mal schnell überzusetzen...


Foto 3: Ja, so manch Australier hats schon nicht leicht ;)


Foto 4: Das obligatorische Beweisfoto ;)

Zwei Tage später heißt es abermals: Auf zu neuen Ufern! Wir gehen sandboarden etwa eine gute Autostunde nördlich von Perth. Der Sand ist so fein, dass er seinen Weg überall hin findet, aber es macht mächtig Spaß die Dünen herunterzufahren. Nur der Weg hinauf ist das wieder mühsamer als erwartet. Auf der Rückfahrt haben wir uns dann trotz 4WD noch ordentlich festgefahren, so dass wir allesamt eine Stunde damit zugebracht haben, Sand zu schaufeln und uns mm für mm in besseres Gelände vorzutasten, damit die Reifen wieder den nötigen Grip haben. Trotz der Mühen ein spannendes Abenteuer.



Foto 5: Anstrengender als es aussieht, vor allem sind die Dünen keineswegs klein..

Damit noch nicht genug - führt uns der Weg noch weiter nach Norden .Die sogenannten Pinnacles möchten von uns besichtigt werden. Eine Art Wüste aus safrangelben Sand mit lustigen Steinformationen, die durch Winderosion geformt wurden. Die Empfehlung für die Pinncales lautet zm sonnenuntergang diese zu besichtigen, allerdings schlug das Wetter bereits beim Verlassen der Sanddünen um, so dass wir uns über viel Regen freuen durften. Dennoch ein paar Schnappschüsse konnten wir retten ;)


Foto 6: Die Pinnacles - hier betrachtet von einer kleinen Aussichtsplattform.


Foto 7: Und eine der "Klamotten" aus der Nähe...

Einen weiteren Abend hieß es wieder, etwas neues auszuprobieren - nämlich indoor climbing. Macht wirklich viel Laune, auch wenn ab einer bestimmten Höhe, die Nervosität steigt und entweder die schwitzigen Hände, die nachlassende Kraft oder der zu weit entfernte nächste Griff dafür sorgen, dass man es nicht bis ganz nach oben schafft.


Foto 8: Solveig mit Jess, der alle unsere Ausflüge mit viel Muße organisiert hat und mit dem wir unsere bis dato wohl wertvollste CS Erfahrung erlebt haben.

Exkurs in die australische Tierwelt:


Foto 9: Dieses kleine Prachtexemplar ist nicht irgendwo zu finden, sondern lebt direkt im Garten gleich neben dem Grill. Eine sogenannte Golden Orb Spinne. Zwar nicht tödlich für einen ausgewachsenen Menschen, aber trotzdem sollte man den Biss einer dieser lieben Tierchen vermeiden. Wir arrangieren uns dank unseres nachsichtigen Umgangs bisher ganz gut mit der hiesigen Tierwelt und so wird es hoffentlich auch bleiben ;)

2010-11-20

Arriving in Perth

Unsere erster Nacht an der Westküste Australiens verbringen wir im Ocean Beach Packpackers Hostel in Cottesloe. Ein kleiner Vorort von Perth, der direkt an der Küste liegt. So auch unser Hostel. Die Nacht erweist sich als überraschend ruhig. Hört man eher von anderen Reisenden, die in Hostels nächtigen, gruselige Storys von besoffenen Backpackern, die im schlimmsten Fall das Zimmer anderer mit der Toilette verwechseln oder zumindest von der ganzen Nacht andauernden Partys, ist unser erster Hostelbesuch durchweg positiv. Wir schlafen in einem 2er Zimmer mit eigenem Bad für 69 AUS$. Ein Vorteil, wenn man zu zweit reist, da man sich dann nicht mit einem Haufen anderer, wenn man nicht unbedingt möchte, das Zimmer teilen muss und nur einen Bruchteil mehr bezahlt bei viel besserem Comfort. Die ruhige Nacht mag u.U. auch damit zusammenhängen, dass die Partygänger dann doch eher die citynäheren Hostels in Northbridge aufsucht.

Am nächsten Morgen werden wir dann, nachdem wir einige Schritte aus dem Hostel machen, nochmals daran erinnert, welche tolle Lage dieses Hostel hat. Wir gehen gerade mal 400m und haben diesen schönen Strand quasi direkt vor der Tür. Da wir allerdings gegen 10 Uhr ausgecheckt haben müssen und unsere Koffer somit mal wieder im Flur stehen, haben wir diesen Morgen nicht viel vom Strand, aber so stellt man sich es vor - den Strand nur einen Schritt vom eigenen zu Hause entfernt. Ebenfalls nicht vergleichbar mit dem bisherigen uns bekannten Strand aus Melbourne. Die Fotos sprechen für sich ;)


Foto1: Unsere erste Nacht in Cottesloe, Perth...


Foto2: ..nur wenige Meter bis zum Strand...


Foto3: Das Meer direkt vor der Haustür ;)

Unsere Reise führt uns weiter nach South Fremantle, wo wir abermals bei einem sehr aufgeschlossenen, älteren Ehepaar unterkommen. Auch hier haben wir wieder die unmittelbare Nähe zum Strand. Nachdem wir nach einer Woche Melbourne wieder gegen die Uhr nach Perth geflogen sind, sind die ersten Tage wieder etwas mühsam. Dachte der Körper, er habe sich jetzt endlich etwas akklimatisiert, gehts auch schon wieder zurück in der Zeit.

Wir erkunden den kleinen Vorort Fremantle und kommen am zweiten Abend in den Genuss Känguruh zu probieren. Rotes Fleisch, trotzdem sehr gesund. Wenig Fett, in etwa wie Hühnchen, viel Eiweiß und nahezu null Cholesterin. Im Geschmack in etwa wie Rindfleisch nur etwas milder. Schwer nachzuvollziehen, dass die Australier Känguruh nur selten wenn überhaupt zubereiten. Känguruh's gelten hier eher als Plage, so dass man auch im Supermarkt nicht immer fündig wird. Auf der Speisekarte der Australier steht dann doch eher Lamm und Rundfleisch gefolgt von Hühnchen ganz oben. Egal uns schmeckts trotzdem sehr gut ;) Die Fleischpreise sind im Vergleich zu Deutschland etwas günstiger vor allem natürlich das Rindfleisch. Känguruh gibt es für 12,99 AUS$ das Kilo, Hühnchen ist etwas teurer als in Deutschland, dafür ist die Qualität deutlich besser bei der Zubereitung vor allem wen n man free range chicken kauft. Kein Wasser in der Pfanne und es bleibt ausgesprochen zart.


Foto4: Eine der Straßen Fremantle's...sehen im Grunde aber alle gleich aus ;)


Foto 5: Sonnenuntergänge am Strand. So klingt der Tag besonders schön aus. Auch dieses Stückchen Strand ist nur wenige Meter von unserem Haus in Fremantle entfernt.


Foto6: Noch was zum Träumen für die kalten Wintertage in Deutschland ;) - aber lasst Euch nicht täuschen, wenn die Sonne untergeht und etwas Wind aufkommt, wirds schon noch verdammt frisch. Es wird ja schließlich auch gerade erst Sommer...

An einem anderen Tag nehmen wir die Fähre von Fremantle nach Perth City und genießen eine sehr ruhige Fahrt Fluss...äh, die Küste aufwärts. Zum Teil natürlich sehr teure Häuser die dort in küstennähe stehen. Insgesamt haben wir uns berichten lassen, dass Perth gerade in den letzten drei Jahren sehr teuer - sogar für australische Verhältnisse - geworden ist. Das Preisniveau hat sich an Sydney angeglichen, was sich mit dem höheren Einkommen vieler Bewohner Perth's erklären lässt, die vorzugsweise bei einer der vielen Mininig Corporations arbeiten. Insgesamt lässt sich damit für jedermann hier viel Geld verdienen. Wer also LKWs fahren kann, sollte das im Outback tun. Gesucht sind darüber hinaus sämtliche Ingenieure. Ingenieure können ohne weiteres etwa 165.000 AUS$ pro Jahr verdienen und das bei sogenannten Fly-in/Fly-out Jobs, d.h. man arbeitet z.B. 9 Tage und hat 5 Tage frei. Diese neun Tage verbingt man dann komplett am jeweiligen Arbeitsplatz im nirgendwo. Leben tut man während dieser Zeit in einer eigenen kleinen Stadt. Man hat aber weder für Unterkunft noch für Verpflegung zu zahlen. Während der 5 Tage frei wird man dann ausgeflogen zu seinem jeweiligen Wohnort. Wir sprachen mit einem, der diesen Job macht. Kein Ingenieur, sondern lediglich eine Art Hausmeister. Er repariert in den Wohnanlagen die Klimaanlagen und sorgt halt dafür, dass die facilities für die Angestellten i.O. sind. Dafür kriegt er bei einem solchen fly-in/fly out Job gut 2000 AUS$ pro Woche (!) bezahlt. Kein Wunder, dass sich die Australier dann auch nicht bei einem Preis von 10 AUS$ für eine 0,33l Flasche Bier in einer Bar aufregen.


Foto 7: Auf unserem Weg Richtung Perth mit der Fähre...


Foto 8: Das Boot für den Wochenendausflug liegt direkt vor der Tür...


Foto 9: Der Blick auf Perth vom Wasser kommend.


Foto 10: Die Innenstadt von Perth. Viel Verkehr, noch immer schlechte öffentliche Verkehrsmittel, aber bessere als in Melbourne. Viele Baustellen und ein Bürogebäude neben dem anderen. Dazwischen zwei drei große Straßen, wo sich Shops, Restaurants und Fressbuden die Klinke in die Hand geben.


Foto 11: Abends in einer der Bars ;)
2010-11-17

Flug nach Perth

30. Oktober 2010:Regen und kaltes Wetter in Melbourne. Zeit die Kurve zu kriegen. Scheiß Wetter hätten wir auch in DE haben können ;). Abends geht's also nach unseren vielen Zwischenstopps nach Perth. Wir fliegen mit Tigerairways für 150 AUS$ each person. Tigerairways ist eine Billigairline, wohl am besten zu vergleichen mit RyanAir, EasyJet oder Germanwings. Tagsüber erfahren wir, dass Tigerairways zudem gerne mal Verspätungen hat, Flüge gecancelled werden und es scheinbar immer wieder ein Abenteuer ist mit Tigerairways von A nach B kommen zu wollen. Von alledem haben wir nichts gemerkt. Unser Flieger ist pünkltich gestartet und sogar früher angekommen. Probleme mit der Onlinebuchung und unserem e-Ticket gabs auch nicht, so dass wir auf Tigerairways zurückkommen werden, wenn wir nochmal eine entsprechende Flugstrecke fliegen sollten.

Der erste Schritt aus dem Flieger in Perth. Durchatmen. Was für eine Erleichterung. Kein Regen, mildes Wetter, keine Temperaturen jenseits der 30°, keine Luftfeuchtigkeit, die einen zu Boden zwingt. Wir haben noch kurz vor Abflug in Melbourne mit viel Glück ein entsprechendes Hostel ausfindig machen können, was gar nicht so leicht war, da irgendwelche Veranstaltungen dafür sorgen, dass sämtliche citynahen Hostels komplett ausgebucht sind. Wie es weiter geht nach unserer ersten Nacht in Perth folgt dann die Tage...Internetversorgung ist derzeit eher spärlich und die Tage vollgestopft mit Organisatorischem mit Autokauf u.a. ...
2010-11-11

Melbourne - 24. - 29. Oktober 2010

So da sind wir nun. Australien! Nachdem wir die letzten Monate und Wochen in Deutschland neben Bachelorarbeit, Arbeiten und unserem gewohnt routinierten Tagesablauf förmlich auf diesen Augenblick hingefiebert haben, können wir nun sagen - endlich angekommen! Und das, nachdem wir - wie man bereits lesen konnte - viele aufregende und spannende Erlebnisse hatten, mit denen von uns beiden so keiner gerechnet hatte. Mit der Gewissheit, dass wir in Australien nicht wie zuvor in Singapur und Dubai nur für wenige Tage sein werden, schlägt der bis dato unauferhörliche Erkundungszwang in eine Art der Gelassenheit um, so dass wir davon absehen, jetzt wo wir in Melbourne sind, ein ähnlich straffes Programm wie die Tage zuvor zu fahren. Die vielen Eindrücke und Erlebnisse der vergangenen Tage wollen erst einmal verarbeitet werden.

Der trotz unserer eingelegten Zwischenstopps in den Knochen steckende Jetlag sorgt dafür, dass wir den zweiten Tag lange schlafen und uns lediglich gegen späten Mittag St. Kilda, eine stark frequentierte Straße mit Bars, Kneipen, Fresslokalen und Bakery's, zeigen lassen. Melbourne wirbt mit einem der zahlreichen Touri Prospektchen für Phillip Island auf der niedliche kleine Pinguine zu sehen sein sollen. Da wir zu unserem Glück mit einem local unterwegs sind, kommen wir aber auch ohne irgendeine überteuerte Tour zu buchen, in den Genuss die kleinen Viecher zu Gesicht zu bekommen. Gewusst wo, sehen wir also noch am Abend ein paar der wirklich drollig dreinschauenden Wrackträger. Da Blitzlichter verboten sind und es nahezu schon dunkel war, gibt es leider keine Foto's von diesen.

Die kommenden Tage in Melbourne nutzen wir mit einer Erkundungstour des Town Centers von Melbourne und den üblichen Dingen wie Einkaufen, Wäsche waschen, Handynummer besorgen etc. Alles nicht weniger aufregend, da wir mit jedem noch so banalen Ereignis auf die Unterschiede zwischen Deutschland und Australien bzw. auf die Besonderheiten von Melbourne aufmerksam gemacht werden.

Die Menschen in Melbourne:
Man merkt definitiv den europäischen Einfluss in Sachen Mode und Lifestyle. Dazu kommt natürlich der durch die Nähe bedingte asiatische Einfluss, sprich viele Asiaten, die man überwiegend in dem belebten Stadtkern als auch in den zahlreichen Sushi Restaurants zu Gesicht bekommt, was von durchaus von Vorteil ist, wenn man auf Sushi steht. Eine große Sushirolle, wo in Deutschland mit Sicherheit 5 kleine Sushihäppchen gemacht werden, gibt es hier für 3,5 AUS$.

Das Straßenbild in Melbourne:
In der Innenstadt finden sich neben den üblichen Einkaufsmöglicheiten wie Mobilfunkanbieter, Klamottenläden, etc. vor allemzahlreiche kleine Cafe's und Bars. Während solche Läden in Deutschland mit jedem Tag ums Überleben bangen müssen, scheint der Einzelhandel hier wesentlich mehr Anköang zu finden. Aber wen wundert's. Mobilfunk und Internet sind zwar auf einem ähnlich vergleichbaren technischen Stand wie in Deutschland nur fallen jegliche Art von anfallenden Gebühren übertrieben teuer aus, etwa wie vor 10 Jahren in Deutschland. Das Wort Flatrate - ganz gleich ob im Internet oder Mobilfunkbereich - scheint nicht zu existieren und wenn dann nur gegen unverschämt hohe Gebühren. Das bringt uns auch gleich um nächsten Punkt. Generell scheint alles im Vergleich zu Deutschland unverschämt teuer. Angefangen bei einem simplen Kaffee in einem der Cafes bis hin zu den Lebensmitteln im Supermarkt. Die Lebensmittel sind aber von sehr guter Qualität. Sehr frisch, große Auswahl an Gemüse, Obst und Fleisch. Fleisch ist natürlich ein Highlight. Steak kostet etwa 15,99 AUS$ aufwärts. Je nachdem - Filet ist natürlich teurer, aber zu dt. Verhältnissen natürlich immer noch günstiger. Das Wetter in Melbourne ist wechselhaft. Einen Tag hat man knapp 30°C und am nächsten auf einmal nur noch 11° mit Regen. Dazu kommt der Frühling hier in Australien, also wer schon Heuschnupfen in Deutschland hatte, der wird hier mit Sicherheit auch Heuschnupfen haben. Von wegen andere Flora und Fauna, irgendwas fliegt hier garantiert, dass man als Allergiker nicht ausstehen kann. Die Pharmacy ist aber voll mit Antihistaminika, da wird einem dann auch geholfen.

Neben unserem daily life besuchen wir noch die Stadtteile Docklands und Williamstown. Die Docklands als neu konzipiertes Wohnviertel angelegt, kämpft derzeit eher darum, von den Bewohnern auch als solches akzeptiert zu werden. Die modernen Formen der Gebäude scheinen noch nicht ganz geheuer und einige der locals munkeln, es sei ein sehr hässlicher Stadtteil, der wenig Lebensqualität bietet, wenn man andere Stadtteile kennt, die sich durch die meist anzufindenen kleinen store's, Bars und sonstigen Läden auszeichnen. Wir sehen das nicht ganz so eng, da die Gebäude durchaus gefallen und der Blick auf den Hafen auch ganz schön ist.

Williamstown ist dann mit etwas mehr Autofahrt verbunden. Sieht aus wie ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen. Im Hafen selbst sieht man viele Fish & Chips Restaurants, die sich nahtlos in diese kleine Welt für sich einfügen. Verlässt man den Hafen ist das weitere Bild durch recht aufwändig und nicht gerade billig wirkende Urlaubshäuschen gekennzeichnet. Der nahegelegende Sandstrand rundet auch hier den ersten Eindruck von Wochenendhäsuchen der besser betuchten Australier ab.


Foto1: Ohne Licht, aber wer genau hinschaut, findet diesen Turm im Layout unseres Blogs wieder.


Foto2: Mitten in der Innenstadt von Melbourne...S-Bahn Fehlanzeige, dafür eine mindestens 1000 Jahre alt TRAM, die durch den Stadtkern rattert


Foto3: Das Etihad Stadium in der Nähe der Central Station. Hier finden überwiegend Spiele der AFL statt (Australian Football League). Dank der letzten beiden Fußball WMen hat der australische Fußball aber einen regelrechten Boom erlebt. Nach wie vor bleibt Australien aber ein Land, das eher im Kricket glänzt.Wobei Kricket ein recht dämlicher Sport zu sein scheint, da einige Spiele über mehrere Tage gehen können.


Foto4: Ebenfalls im unmittelbaren Stadtkern von Melbourne - die gegenüberliegende Seite vom Casino aus gesehen.


Foto5: Während eines abendlichen Spaziergangs...


Foto6: Auf einem Pier in Williamstown..mit Ausblick auf die Kulisse Melbourns.


Foto7: Ebenfalls Williamstown...viele Wochenendhäuser mit direkt vor der Tür liegendem Strand. Ist aber ein Stadtstrand - somit nicht wirklich das, was man sich unter einem australischen Strand wohlmöglich vorstellt.


Foto8: ...an anderen Stellen der Küste findet sich dann dieses Strandbild. Das Wasser ist übrigens arg frisch ;)
2010-11-08

Melbourne - Tag 1 - Dandenongs Ranges

Nachdem wir mehr schlecht als recht ein paar Stunden im Flieger geschlafen haben, landeten wir gegen kurz vor 9:00 Uhr in Melbourne. Unser Shuttlebus fuhr uns für 16 AUS$ each person nach Melbourne City zum Hbf und von dort ging es dann nochmal etwa 30 Minuten mit dem Zug zu unserem Couchsurfer. Dort angekommen trafen wir direkt auf ein weiteres deutsches Päarchen (Ben und Anna) und gingen ohne lange Auszuruhen auf eine erste Erkundungstour. Es ging zu den Grants Picnic Ground in die Dandenongs Ranges - ein Nationalpark. Erste Tuchfühlung mit der hiesigen Flora und Fauna.


Foto1: Kleine, scharfe Krallen, die sich da ins Köpfchen graben ;)


Foto2: Ein Kakadu wiegt dann schon mehr und man ist froh über die Jacke, die man an hat


Foto3: Unser Erkundungstrupp in den Dandenongs Ranges

Traditionell wie man es von Australien erwarten würde, lassen wir den Abend mit einem Barbeque ausklingen.


Foto4: FLEISCH!!!!